H1 | Danko Popovic möchte mit dem BC 70 Soest aufsteigen

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Soest – Eine Menge Sachen gefallen dem Basketballer an Soest. Der Einfluss der christlichen Gemeinde („das ist wichtig“), die vielen Kulturen, die hier zusammenleben, das Bewahren von Tradition. Darin sieht er für Stadt und Kreis aber auch eine Verpflichtung: „Das ist viel Arbeit, damit es so bleibt. Viele Kulturen können auch viele Missverständnisse bringen. Ich bete, dass Stadt und Kreis weiter gute Arbeit machen“, erklärt er im Gespräch mit dem Anzeiger seine Sicht der Dinge.

Gute Arbeit – das bezieht sich für Danko Popovic auch auf den Sport. „Ich würde mir ein paar mehr Sportangebote für Jugendliche wünschen. Ich hoffe, dass der Kreis Soest auch da mithilft, damit sich auch die Basketball-Kultur weiterentwickelt“, sagt er. Seiner Frau Monika gefalle es auch sehr gut in Soest. „Wir möchten gerne länger hierbleiben, wenn alles so bleibt, wie es ist“, blickt er in die Zukunft; seine Familie soll ohne Sorge wachsen.

Der BC 70 Soest spielt natürlich eine große Rolle beim Wohlbefinden der Popovics. 90 Prozent der Bekannten und Freunde seien Siebziger. Es habe sich schon weit mehr als eine Geschäftsbeziehung zum Verein entwickelt. „Bei Problemen hilft der Verein. Der Klub ist mit ein Grund, warum wir länger in Soest bleiben wollen“, so der Kroate.

Dazu zählt natürlich auch die sportliche Entwicklung. „Vor zwei Jahren haben wir eine Vision besprochen, dass wir in die 1. Regionalliga kommen wollen. Das ist weiter mein Wunsch“, so der Korbjäger, und „mit dem Team und dem Plan, den wir haben, ist das auch möglich.“ Der BC 70 verfüge über viele gute Jugendspieler („für mich die Basis eines Vereins“), habe aber auch ältere Spieler, die helfen und motivieren. Jetzt mit Jordan Rose im Team sei der Sprung nach oben möglich. „Er ist einer der besten in NRW. Bisher habe ich nur gegen ihn gespielt“, freut er sich, dass sie in der kommenden Saison dasselbe Trikot tragen. Das hatte in der ausgefallenen Spielzeit 20/21 ja noch nicht geklappt.

Selber ist der 31-Jährige auch in der Jugendarbeit der Siebziger aktiv. Vergangenes Jahr die U16-, nun die U18-Jungen. Er sieht ein gutes System im Verein zur Vorbereitung der Jugendspieler auf die Senioren. „Der Prozess dauert, aber ein paar U16- und U18-Spieler sollen in der ersten Herrenmannschaft mitspielen. Das ist eine gute Motivation für die Jugend“, sagt er. Er selber steht dabei fünf Tage in der Woche in der Halle: dreimal mit der ersten Mannschaft, zweimal mit der U18. „Das ist die Genetik von meinem Vater: Fast jeden Tag in die Halle. Das ist meine Liebe für den Sport“, sagt Popovic und ist sich dabei der Unterstützung durch seine Frau sicher.

Gespräche mit dem BC 70 hätten gezeigt, dass beide Seiten in die gleiche Richtung gehen wollen. Wegen Corona und der damit verbundenen Unsicherheit hätte es allerdings Verzögerungen bei der Vertragsverlängerung gegeben. „Wir haben uns lange nicht getroffen“, fehlte dem Kroaten der persönliche Kontakt. „Mit Videokonferenzen ist das nicht so einfach. Auge in Auge geht das besser“, erklärt er seine Sicht.

Wegen Corona hat Popovic eine Menge vermisst. Einfach in die Halle gehen, 5 gegen 5 zocken und Spaß haben – das ging in Hochzeiten der Pandemie natürlich nicht. Er hat sich aber mit Laufen und Krafttraining selber fit gehalten, hat, wenn es erlaubt war, auf dem Freiplatz gespielt. „Aber ich bin noch im Minus, muss noch eine Menge aufholen.“ Wenn die Saison aber im Oktober beginnt, will er körperlich auf der Höhe sein.

Auf jeden Fall will er dazu beitragen, dass Meisterschaft in der 2. Regionalliga und Aufstieg in die 1. Regionalliga gelingen können. „Ich bin glücklich, dass wir Spieler mit Erfahrung und Jugendliche haben. Mit Leadern, die auf die Ziele fokussiert sind“, sagt er. Die Mischung würde für gegenseitige Motivation sorgen. Seine Eigen-Motivation sei immer hoch. „Ich bin noch gesund, bin noch stark, kann noch mit den Jugendspielern mitlaufen.“ Von Verletzungen sei er bisher verschont geblieben.

So will Popovic noch bis zu seinem 40. Lebensjahr Basketball spielen. Ob in Soest, das ihm so gut gefällt, „kann ich nicht hundertprozentig sagen.“ Im Moment weilt er erst einmal mit der Familie zum Urlaub in seiner kroatischen Heimat. Die lernt der gerade einmal zehn Monate alte Sohn Jonathan zum ersten Mal kennen. Da gibt es sicherlich auch so schöne Ecken wie in Soest mit seiner Ruhe und Gemütlichkeit, die der Familie Popovic so gut gefallen....

Quelle: Soester Anzeiger