Damen 1 wird von Trainer-Duo Godisch / Haverland betreut
Kai Godisch und Thorsten Haverland sind nicht nur Wanderfreunde: die beiden erfahrenen Basketball-Trainer kümmern sich nun auch gemeinsam um die Landesliga-Basketballerinnen des BC 70 Soest. Bei einer gemeinsamen Wanderung durch den Arnsberger Wald unterhielten sie sich bei perfektem Wetter und guter Laune mit Christof Lurse über die Situation und die Zukunft des Soester Frauen-Basketballs. Godisch hatte die Siebzigerinnen bereits bis 2020 trainiert und stand bereits damals für einen intensiven Spielstil und die schrittweise Integration heimischer Talente. Haverland stand schon in der letzten Saison dem Kanadier Jordan Rose als Co-Trainer zur Seite. Die beiden 50jährigen kennen den Verein und den sportlichen Ist-Zustand also bestens.
„Thorsten hat mit mir zum Ende der letzten Spielzeit, die ja nun mal mit dem Abstieg in die Landesliga endete, intensive Gespräche geführt und mich vom Sinn dieser Zusammenarbeit letztlich überzeugt“, erklärt Godisch und hat mit Haverland zusammen bereits klare Ziel-Vorstellungen: „Wir wollen zunächst einmal wieder einen intensiven Spielstil etablieren, in dem die Spielerinnen möglichst kreativ und eigenständig entscheiden können. Wie weit sich das in der kommenden Spielzeit bereits umsetzen lässt werden wir sehen“, und fügt hinzu: „Auch wenn der Kader für 2023/24 noch nicht komplett steht denke ich, dass wir das Potenzial haben im oberen Tabellendrittel mitzuspielen.“ Nach den Schwerpunkten der Trainingsarbeit gefragt erläutert Haverland, nebenbei auch Sportlicher Leiter Jugend der Siebziger: „Momentan stehen viel Grundlagenarbeit und individuelle Ausbildung auf dem Programm und zudem Athletiktraining. Denn für den angestrebten Spielstil brauchen wir ein gutes Fundament“. Welche wesentlichen Veränderungen anstehen würden ist die nächste Frage im Anzeiger-Gespräch: „Neu ist nach der letzten Saison insbesondere, dass sich die Spielerinnen durchaus einem gewissen Konkurrenzkampf stellen müssen.“ Die beiden Coaches berichten, dass durch die nachrückenden Jugendspielerinnen derzeit circa 30 Spielerinnen „auf dem Zettel“ stehen und außerdem noch interessante Gespräche mit potentiellen Zugängen ausstehen.
Aus dem letztjährigen Oberliga-Kader stehen Frauke Speckemeier und Miriam Elter nicht mehr zur Verfügung. Lena Haverland spielt als frischgebackene Deutsche U16-Meisterin weiter in Diensten der CityBaskets Recklinghausen, wird mit einer Sonderteilnahmeberechtigung des Deutschen Basketball-Bundes allerdings auch wieder für den BC 70 auf Korbjagd gehen und zum Kader der 1.Frauen-Mannschaft gehören. Godisch ergänzt: „Wir rechnen noch mit Zugängen aus dem eigenen Nachwuchs, da kann man aber jetzt noch nicht absehen, wer letztlich den Sprung in den Landesliga-Kader schaffen wird.“ Insgesamt hat das neue Trainer-Gespann offensichtlich eine Situation mit sehr viel Verbesserungspotential in allen Bereichen vorgefunden. „Die technischen und athletischen Defizite müssen wir schnellstmöglich aufarbeiten, wobei schnellstmöglich vor dem Hintergrund von Ferien und Urlaubszeit ein relativ dehnbarer Begriff ist“, sind sich die beiden auf dem Weg von der Möhnesee-Aussichts-Plattform zum Tackeberg einig. „Welche langfristigen Ziele verfolgt ihr?“, ist die vorletzte Frage auf dem schönen Rundweg. Kai Godisch antwortet wie man ihn kennt mit ganz klaren Vorstellungen: „Einen Spielstil und eine Intensität zu entwickeln, die als gemeinsame Basis und Idee für den gesamten Frauen- und Mädchen-Bereich in unserem Verein dient und wir müssen es hinbekommen, dass die engagierten Spielerinnen die bereits da sind zusammen mit den Nachwuchsspielerinnen die teilweise in den höchsten WBV-Ligen unterwegs sind wieder eine Heimat in den Soester Frauen-Teams finden.“ Für einige Top-Talente des Vereins liegen zur Zeit zum wiederholten Male Anfragen aus anderen Vereinen vor, doch die Siebziger wollen es schaffen auch diesen Mädchen optimale Trainings- und Spiel-Möglichkeiten in ihrer Heimatstadt zu schaffen. Ob nun regelmäßig gemeinsam gewandert wird, möchte Lurse abschließend wissen. „Wir haben das zumindest vor. Ein Anfang ist gemacht“, zwinkert Thorsten Haverland nach der inzwischen zweiten gemeinsamen Wald-Wanderung.