D1 und H1 | Spiele vom Wochenende
D1 | Wie erwartet wenig zu holen gab es für das aktuelle Schlußlicht der Damen-Oberliga BC 70 Soest gegen den Tabellendritten CB Recklinghausen 2. Sah es nach dem ersten Viertel und einem 14:30-Rückstand zunächst nach einer bitteren Heim-Niederlage aus, konnte die Mannschaft von Jordan Rose und Thorsten Haverland den weiteren Spielverlauf weitaus offener gestalten und unterlag am Ende mit 45:85 (26:49).
Verzichten mußten die Siebzigerinnen dabei auf Allrounderin Carina Sickmann, die vorläufig verletzt ausfällt. Mit starkem Drive zum Korb agierte offensiv zunächst Anna Seuthe (10 Punkte), die die ersten beiden BC 70-Körbe zum 4:4 (1.) erzielte. Dann entwickelten die Gäste Tempo, zeigten interessante Angriffslösungen im Set-Play und trafen in den ersten Minuten sehr sicher von jenseits der Drei-Punkte-Linie. Die Gastgeberinnen konnten dem zehn Minuten lang wenig entgegensetzen. Bei 12:25 in der achten Minute wurde von Rose und Haverland von „Frau gegen Frau“ auf eine Ball-Raum-Verteidigung, aber vorläufig gingen noch zu viele Bälle verloren, die von den Citybaskets mit viel Dynamik in erfolgreiche Korbleger umgemünzt wurden.
Dennoch wurde der Kampf der Soesterinnen immer wieder mit kleinen Erfolgserlebnissen belohnt und die zweiten zehn Minuten konnten mit 12:19 weitaus offener gestaltet werden. Nach dem 26:49 beim Seitenwechsel blieb das Gesamtbild ähnlich: durchaus starke insgesamt 44 eingesammelte und erkämpfte Rebounds standen im Ballvortrag 25 Ballverluste gegenüber und damit einem spannenderen Spielverlauf im Weg. Wenige greifende offensive Mittel und eine schwache Wurfausbeute aus allen Bereichen führten letztlich zur Niederlage. Dabei traf die junge Jule Sippel direkt nach ihrer Einwechslung beim ersten Ballbesitz einen Drei-Punkte-Wurf zum 26:43 (19.) und Moesha Nwaubani traf einige Mitteldistanzwürfe. Routinier Frauke Speckemeier zeigte an beiden Spielfeldenden starke Szenen, aber es entwickelte sich im gesamten Spielverlauf zu wenig Zusammenhängendes. „Unsere Intensität in der Verteidigung war ab dem zweiten Viertel gut“, sah Thorsten Haverland das positive vor der schweren nächsten Auswärts-Partie bei SCW Kinderhaus und dem Wiedersehen mit den langjährigen Siebzigerinnen Sophia Elter und Charlotte Abendroth. Sonderlob gab es von ihm an diesem Abend für die engagierten Auftritte von Anna Seuthe und Frauke Speckemeier.
BC 70: Nwaubani (8), Sommer (11), Fleischer, Kadden, Elter, Sippel (3), Walter, Weyer (4), Speckemeier (9), Seuthe (10), Hegemann
H1 | Ganz wichtiger Heim-Sieg am Samstagabend im Kampf um den Klassenerhalt in der 2.Regionalliga für unsere 1. Herren beim umjubelten 107:67 (53:37)-Erfolg gegen den TuS Iserlohn gab es teilweise starken Team-Ball und wertvolle Einsatzzeiten für unsere Nachwuchsspieler. Entsprechend erleichtert war Coach Klaus Vatter: „Es war früh klar, dass wir gewinnen würden. Aber wir wollten vor allem ein gutes Spiel zeigen und dreistellig punkten. Heute Abend bin ich sehr zufrieden.“ Neben dem verletzten Mika Assor war übrigens kurzfristig auch noch Stani Scholl erkrankt ausgefallen.
Den Korb zum 100:62 erzielte 2:36 Minuten vor dem Ende der 16jährige Nicolas Kayser. Mit Mert Özbilgic (16 Punkte) übernahm ein weiterer Youngster viel offensive Verantwortung, während Jan Seuthe, Bovo Aguebor und Danko Popovic die Lufthoheit gewannen. Playmaker Jordan Rose diktierte geschickt den Spielrhythmus. Mit einem starken Auftritt erzielte Mauro Gerszke im dritten Viertel 16 der insgesamt vorentscheidenden 32 BC-Punkte.
Dabei gab es zunächst bei den zahlreichen Zuschauern viele fragende Gesichter, weil die Gäste aus dem Sauerland sich zum geplanten Eröffnungssprungball um 19.00h mit nur vier Akteuren einsatzbereit zeigten und außerdem auf ihre Trikots warteten. Drei Iserlohner Spieler befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch auf dem Weg nach Soest, weil sie zuvor noch in der Landesliga gegen den TV Jahn Siegen antreten mußten. Zeitgleich agierten leistungstragende Doppellizenzler im Zweitliga-Team der Iserlohn Kangaroos im Abstiegskampf in Köln. „Uns ist das sehr unangenehm, aber die Jungs aus dem Landesliga-Team werden noch kommen“, erläuterte Gast-Playmaker Tim Wegmann. Und tatsächlich: um 19.27h konnte es mit der Soester Starting-Five Jordan Rosem Danko Popovic, Mauro Gerszke, Henry Prahl und Jan Seuthe endlich losgehen.
Dann sahen die Fans ein paar Minuten „Psychologie für Anfänger“, denn statt des erhofften furiosen Starts ihres Teams lagen die Siebziger in der sechsten Minuten 8:10 zurück. Angeführt von Jordan Rose fanden die Gastgeber dann aber Schritt für Schritt mit einem die Bretter beherrschenden Jan Seuthe ihren Weg in diese Begegnung. Aus zwei 1 gegen 1-Situationen kreierte Rose zwei Korbleger zum 14:10 (7.) und legte dann für ein Drei-Punkt-Spiel von Mert Özbilgic zum 17:10 den Ball ab. Ein erster seiner insgesamt fünf erfolgreichen 3-Punkte-Würfe von Gerszke brachte eine 24:13-Führung nach zehn Minuten. Zu diesem Zeitpunkt hatte der durchaus stark aufspielende Danko Popovic bereits „Foul-Trouble“ und fand mit einem der beiden Schiedsrichter einfach „keine gemeinsame Linie“.
Bereits in der 13.Minute wurde vom eingespielten Trainer-Team Vatter und Mönnigmann erstmals U18-Akteur Ben Klauke in die Partie gebracht. Ein Rose-Dreier zum 40:20 und im nächsten Angriff ein Tip-In des gerade erst 15 Jahre alt gewordenen Jugendnational-Spielers Bovo Aguebor brachten die Fans endgültig in Heim-Sieg-Stimmung. Nach einigen leichtsinnigen Angriffen und einem 46:31 (19.) antwortete erneut Rose mit zwei Ballgewinnen und Treffern und Gerszke traf per Drei-Punkt-Spiel zum 53:37 mit der Pausensirene.
Spektakulär war der Korb des kanadischen Soester Playmakers zum 57:42 in der 21.Minute: der kleine und wendige Guard erkämpfte einen Ballgewinn und stopfte den Ball mit einem ebenso sehenswerten wie für viele überraschenden Dunking in den Korb. Die Kulisse tobte und die Siebziger entwickelten immer mehr Spielfreude und Spielwitz. Nun drehte Gerzske, der mit insgesamt 29 Punkten zum Top-Scorer dieser Begegnung avancierte so richtig den „offensiven Hahn“ auf und bei 80:48 in der 28.Minute kam auch Nachwuchsspieler Dominik Stricker zum ersten Mal auf das „Parkett“. Die Gäste-Rumpftruppe verkaufte sich nach Kräften, kämpfte aufopferungsvoll um jeden Rebound, hatte aber gegen die körperliche Soester Überlegenheit, deren weitaus tiefere Bank und die wechselnden Verteidigungsformen wenig Mittel. „Team-Nesthäkchen“ Bovo Aguebor traf einen gefeierten Dreier zum 98:60 und der seit einigen Minuten variabel agierende 16jährige Nicolas Kayser versenkte im 1 gegen 1 den hundersten Punkt für die Vatter-Fünf. Dabei wurde er gefoult und verwandelte auch den fälligen Freiwurf sicher. Der angeschlagene Team-Kapitän Simon Brehm konnte nur wenige Minuten mitwirken, traf aber aus einem klugen Set-Play den Drei-Punkte-Wurf Nummer zehn der Siebziger an diesem Abend zum 105:64 und der letzte Soester Korb blieb Ben Klauke per Korbleger, kurz bevor mit seiner Mannschaft ausgelassen im Mittelkreis tanzend diesen absolut wichtigen Heimerfolg feiern konnte, der den BC 70 von Platz 12 auf den siebten Platz beförderte. Bereits am nächsten Freitag geht es dann im Kampf um den Ligaerhalt beim aktuellen Vorletzten BBA Hagen 2 weiter.
„Wir haben das Spiel konzentriert zu Ende gespielt und unsere Fans ein wenig für die letzten nervenaufreibenden Begegnungen entschädigen können“, strahlte Klaus Vatter: „Jetzt wird gefeiert und dann bereiten wir uns mit voller Konzentration auf das nächste sehr wichtige Spiel in Hagen vor.“
BC 70: Özbilgic (16), Rose (17), Prahl (2), Apel, Stricker, Popovic (11), Seuthe (16), Kayser (4), Aguebor (7), Gerszke (29), Brehm (3), Klauke (2).
chlu