Hubertus-Schwartz-Halle genügt Anforderungen nicht mehr

Soest - Es war ein Schock für rund 50 Basketballfans. Am Samstag wollten sie das Heimspiel des BC 70 Soest besuchen, wurden jedoch am Eingang zur Sporthalle des Hubertus-Schwartz-Berufskollegs abgewiesen. Der Grund? Sicherheitsbedenken.

Das Problem "Die Sporthalle des Berufskollegs ist eine reine Anderthalbfachsporthalle. Es gibt dort keine Tribünen und nur wenig Raum für Zuschauer", erklärt Andreas Kayser, Vorsitzender des BC 70 Soest. "Scheinbar haben sich die Richtlinien und Verordnungen im Bereich Brandschutz geändert." Der Grund sind aus seiner Sicht die Gesetzesänderungen, die nach der Love-Parade-Katastrophe in Duisburg in Kraft getreten sind. Seit dem Bau der Halle, Anfang der 70er Jahre, nutzt der BC sie, auch für Heimspiele. Zur Verfügung stellt sie der Kreis Soest. "Über 40 Jahre war das kein Thema", so Kayser. "Doch mit dem signifikaten Wachstum des Vereins wuchs auch das Interesse der Zuschauer." Das bestätigt Hendrik Henneböhl, vom Dezernat Jugend, Schule und Gesundheit des Kreises Soest. "Der BC 70 Soest ist seit Jahren erfolgreich. Mit den stetigen Aufstiegen der Mannschaften stiegen auch die Zuschauerzahlen." Dadurch, dass die Spiele der Herren- und Damenmannschaft oftmals direkt hintereinander stattfinden, kamen noch mehr Fans an den Spieltagen in die Halle. Die Halle stoße in den Bereichen Unfall- und Brandschutz an ihre Grenzen, so Henneböhl.

Die Auflagen Bis auf Weiteres dürfen zu den Heimspielen des BC 70 Soest nur hundert Personen kommen, inklusive Spieler und Betreuer. Außerdem werden Mitglieder des Vereins währendder Spiele als Ordner eingesetzt, um zu gewährleisten, dass die Auflagen umgesetzt werden. Die Maßnahmen wurden von Kreis Soest und der Stadt Soest gemeinsam mit dem Verein abgesprochen. "Wir haben gemeinsam ein gutes Gespräch geführt, wie es in naher Zukunft geregelt wird. Am Samstag traten die Auflagen zum ersten Mal in Kraft. Für den Verein sind die Auflagen schmerzhaft: "Wir mussten 50 Zuschauer nach Hause schicken, darunter Jugendliche aus unseren anderen Mannschaften. Das ist nicht schön", so Andreas Kayser. "Auch unsere Unterstützer und Sponsoren mussten wir abweisen. Außerdem fehlen uns die Einnahmen durch das Catering."

Die Lösung Verein, Kreis und Stadt suchen gemeinsam nach einer Lösung. Gesucht wird ein neuer Austragungsort für die Spiele der ersten Herren- und Damenmannschaft. Die Halle sollte 150 Zuschauer fassen können. "Wir möchten keine weitere Situation wie in der Hubertus-Schwartz-Halle", so Kayser. Aber Thomas Nübel von der Abteilung Bildung und Sport der Stadt Soest weiß: " Die Sporthallen der Stadt Soest werden sehr gut genutzt durch viele Vereine und Gruppen." Dieses Problem hat auch der Kreis Soest. Die Sporthalle des Börde-Berufskollegs, deren Neubau ansteht und die den Anforderungen der Basketball genügen würde, ist momentan zu "hundert Prozent ausgelastet", so Hendrik Henneböhl. "Dort zusätzliche Kapazitäten zu schaffen, sehe ich nicht." Bei der Suche nach einer neuen Spielstätte könne sich der Verein aber auf Kreis und Stadt verlassen. "Wir fühlen uns verpflichtet dem Verein zu helfen", so Thomas Nübel. "Wir unterstützen sie, wo es uns möglich ist. Der Verein leistet eine hervorragende Arbeit. Wir versuchen mit dem Verein eine Lösung zu finden, die beiden Seiten gerecht wird."

Die Übergangszeit Bis auf weiteres muss der Verein bei den zuschauerträchtigen Heimspielen die Auflagen erfüllen. Doch kurzfristige Lösungen werden bereits gesucht. Die Stadt Soest arbeitet an der Option, die Spiele in einer anderen Halle durchzuführen. "Der Verein hat gemeinsam mit Kreis und Stadt eine Übergangslösung besprochen", so Nübel. "Ab Mitte Februar sollen die ersten Mannschaften nicht mehr in der Hubertus-Schwartz-Halle spielen." Die Beteiligten sind optimistisch, bis dahin eine Ausweichhalle zu finden. Das Training des BC 70 Soest und die Spiele der Jugendmannschaften sind von den Auflagen nicht betroffen. Sie können weiter in der Hubertus-Schwartz-Halle stattfinden. Andreas Kayser ist optimistisch: "Wir haben das Gefühl, dass konstruktiv am Thema gearbeitet wird. Wir sind froh, dass wir eine Halle zugewiesen bekommen, die wir nutzen können. Ansonsten könnten wir Basketball in Soest ad acta legen."

Bericht Quelle: Soester Anzeiger (18.01.2019)