BC 70 vor Wundertüten-Saison

Vor dem Ausblick erst einmal ein Rückblick: Drei Jahre Regionalliga mit einem achten, dritten und fünften Platz, dann der Rückzug: Was hat diese Zeit dem Verein gebracht und warum kam dann der freiwillige Rückzug?
Nach dem Aufstieg von der OL in die RL haben wir den Kader verstärken können und so eine gute Rolle in der L spielen können. Es ist dem Team mancher Überraschungssieg gelungen über den die Liga nicht schlecht gestaunt hat. Der Basketball ist in der RL auf einem etwas höheren Niveau und das hat auch das basketballbegeisterte Publikum in Soest sofort angenommen. Externe Spieler haben dazu beigetragen das eigene Team weiter zu entwickeln. Wir können also auf 3 erfolgreiche Jahre zurückblicken.
Nach der vergangenen Saison war schnell klar, dass sich das Team nahezu komplett auflösen wird. Die Gründe sind individuell sehr unterschiedlich und es würde zuweit führen diese alle darzulegen. Nachdem jedoch klar war, dass nur 3 Stammspieler bleiben würden musste der Vorstand über eine Neuausrichtung nachdenken. Im Ergebnis wurde entschieden, dass es sinnvoller ist den eigenen Nachwuchs zu integrieren. Die OL schien besser geeignet zu sein, um Jugendspieler an den Seniorenbereich heranzuführen.
Nun wieder in der „Stamm“-Oberliga, in der die Siebziger schon viel Zeit verbracht haben: Wie sehen Sie die Mannschaft nach dem Umbruch mit dem Abgang der Leistungsträger Rose, Mbamba, Popovic, Gryzb, Brehm, Gerszke, Assor und anderen? Wie ist die Vorbereitung gelaufen?
Die Mannschaft entsteht gerade neu und das hat viele Vorteile, denn es gibt keine "Besitzstandswahrung". Jeder Spieler muss sich seinen Platz und seine Spielzeit erarbeiten. Die Rollen im Team müssen neu verteilt werden. Welche Skills haben die Spieler, wer ist Führungsspieler, wer übernimmt Verantwortung usw. Die Spieler aus der Reserve haben sich in der vergangenen Saison gut weiterentwickelt, sodass sie bereit sind für diesen nächsten Schritt. Erfreulicherweise haben wir zwei Spieler aus dem JBBL-Team der KOOP-Mannschaft Paderborn Baskets/ BC70 Soest, die ihre Erfahrung auf dem höchsten Jugendspiel-Niveau ins Team einbringen können.
Die Vorbereitung war geprägt won Athlethik-Training, sodass zunächst mal die konditionellen Voraussetzungen gegeben sind. Taktisch haben wir das Team, das bisher sehr unterschiedlichen Basketball gespielt hat, zusammengebracht. Unser Turniersieg beim Wappen von Soest hat gezeigt, dass wir offensiv gut aufgestellt sind. Im letzten Testspiel haben wir feststellen müssen, dass ein erfahrener Gegner schon kleine Fehler in der Verteidigung bestraft. Diese Erfahrungen kann allerdings nur der Wettkampf vermitteln und nicht das Training.
Wie schätzen Sie die neue Staffel ein, die für den Verein mehr oder minder unbekanntes Terrain darstellt und was wird für ihre Mannschaft da möglich sein? Wer sind die Favoriten, wer ist im Kampf gegen den Abstieg zu erwarten?
Wir betreten neuen Boden. Die Teams sind uns völlig unbekannt. Eine Ausnahme: TV Salzkotten. Gespikt mit ehemaligen Bundesligaspielern ist zu erwarten, dass sie auch in diesem Jahr wieder Meister werden (und vermutlich das Aufstiegsrecht wieder nicht wahrnehmen werden!). Alles andere ist für uns eine Wundertüte, genauso wie der BC70 für die übrigen Teams.
Wo sehen Sie die Stärken der neu formierten Mannschaft, aus der viele Akteure in der vergangenen Saison in der Landesliga, also eine Liga tiefer, gespielt haben?
Wir sind offensic gut aufgestellt, die Aussenspieler haben gute Wurfqualitäten. Ebenso verfügen wir über hervorragende Innenspieler, die Erfahrung aus der RL mitbringen. Die Akteure aus der Landesliga haben ihren Fokus auf der Verteidigung, die auch in der höheren OL funktionieren wird. Es ist meine Aufgabe diese Dinge zusammenzuführen, sodass wir an beiden Spielfeldenden gefährlich sind.
Jugend forscht. Mit Bovo Aguebor und Jugendnationalspieler Fabian Kayser sind zwei Youngster mit an Bord. Was trauen Sie diesen beiden Korbjägern zu?
Bovo ist ebenfalls Nationalspieler und ich bin froh die Beiden bei den Herren zu haben. Beide verfügen über ein großes Potential, haben schon viele Skills und dazu noch überdurchschnittliches Spielverständnis. Die Beiden bereichern unser Spiel und machen das Team besser. Die ersten Spiele im Herrenbereich haben gezeigt, dass sie insbesondere den körperlichen Herausforderungen gewachsen sind. Allerdings dürfen wir auch keine Wunder erwarten, beide sind "in der Ausbildung" und haben viele Stärken, aber auch Schwächen. Die Schwächen wollen wir im Laufe der Saison reduzieren.
Noch einmal Jugend forscht: Wie sehen Sie den BC 70 im Herrenbereich für die weitere Zukunft aufgestellt? Ist in nährerer Zeit mit Eigengewächsen der Sprung in die 2. Regionalliga wieder möglich und auch erstrebenswert?
Durch den vollzogenen "Generationenwechsel" können wir auf ein stark verjüngtes Team zurückgreifen. Die Spieler wollen und können sich weiter entwickeln. Kurzfristig geht es darum Spielerfahrung zu sammlen und das Team in der OL zu einer festen Größe zu machen. Es folgen weitere Talente der Siebziger, die in der Kooperationsmannschaft PB/BC70 in der Jugendbundesliga aktiv sind und perspektivisch wieder zu ihrem Stammverein zurückkehren werden. Ein Blick in die Zukunft ist allerdings schwierig, denn wie der Lebensweg der Jugendspieler nach dem Schulabschluss aussieht können wir nicht vorhersehen und auch nicht beeinflussen.